Im Herbst 2003 war es zwanzig Jahre her, dass ich meinen ersten Computer gekauft hatte. Selbstverständlich war es ein Commodore 64, den ich (die Datasette überspringend) gleich mit dem Floppy-Laufwerk 1541 in Betrieb nehmen konnte. Leider gab es damals noch keinen Benutzersupport, sodass ich bei meinem ersten Versuch scheiterte, ein Programm von einer Diskette zu laden, weil ich das Beispiel aus dem Handbuch allzu wörtlich genommen hatte und beharrlich ‚LOAD „PROGRAMMNAME“,8‘ eintippte. (Von wem stammte noch mal das Basic?)
Der Umstieg auf die PC-Welt erfolgte erst zehn Jahre später mit einem 286er, den ich unter DOS Vierpunktirgendwas betrieb, um meine Seminararbeiten zu verfassen. Der Kulturschock war enorm. Keine Grafikausgabe, kein Ton, kein Basic als Standardoberfläche. Und trotzdem dauerte der Bootvorgang mehrere Minuten. Um aus meiner Textverarbeitung einen Text zu speichern, musste ich mit Esc „unterbrechen“. Erst geraume Zeit und einen Rechnerwechsel später sollte dann das GUI von Windows 3.1 dafür sorgen, dass etwas Spaß in die Sache kam.
{mosimage}Das erste Modem führte mich 1995 ins Internet, das damals noch ausgesprochen ernüchternd war. Ich mochte es überhaupt nicht. Stattdessen meldete ich mich beim Mailboxnetz „MausNet“ an, von welchem mittlerweile leider nur noch Überreste existieren. Jahrelang war es mir eine zweite Heimat – neben wildem Politgepöbel in der Diskussionsgruppe „Politik“ und erstaunlich kompetenter Technikdiskussion in den Windows-Gruppen waren es vor allem die „Oberlehrer“, bei denen ich mich rumtrieb (www.oberlehrer.org). Diese Spezies hat es jetzt auch ins Usenet geschafft.
{mosimage}Mittlerweile allerdings habe ich auf Microsofts Newsserver eine sehr lebhafte Community kennen- und schätzen gelernt. Probleme und Lösungen aus der Praxis, sehr schnell, mit großer Fachkompetenz und stets kostenlos. Dabei wird Wert auf einen gepflegten Umgangston gelegt, und schnell kennt man sich. Das ist der Geist, den ich seinerzeit im MausNet gekannt hatte – erstaunlicherweise ganz woanders, auf einem „kommerziellen“ System.
{mosimage}Im Herbst 2003 – nach 20 Jahren IT-Praxis sozusagen – wurde ich angerufen und gefragt, ob ich etwas gegen den Titel MVP einzuwenden hätte. Ich hatte nicht. Was ein MVP ist und wie er zu solch einem Anruf kommt, hat Frank Carius sehr hübsch beschrieben. Weitere Informationen dazu gibt es bei Microsoft.
Am 1. 10. 2004 bin ich nun erneut mit dem Titel MVP für den Themenbereich „Windows Server: Directory Services“ ausgezeichnet worden.
Eine kleine (sicher ungenaue) Statistik meiner Tätigkeit in den Newsgroups gibt es bei Google.
Beruflich übrigens bin ich als IT Consultant für Windows-Systeme in Hannover tätig, und dort lebe ich auch mit drei entzückenden Frauen (von denen eine meine Partnerin und zwei meine Töchter sind).